Meine Vorschläge

Für ein im Office Betrieb lautloses Notebook halte ich folgende Merkmale bzw. Bauteile für besonders wichtig:

1.  größerer Lüfter
Einbau eines Lüfters mit 10 oder mehr cm Durchmesser. Dadurch wäre die Lautstärke bei gleicher Luftfördermenge deutlich geringer. Technisch bestehen hier (beim Einbau in ein 15,x Zoll Notebook) keine Hindernisse, wie 13 Zoll Notebooks oder Geräte mit 2 Lüftern zeigen. Auch Ultrabooks beweisen die Möglichkeiten der Hersteller selbst sehr schwierige Herausforderungen zu meistern.

2. Notebook mindestens 15 Zoll groß
Größe des Notebooks: 15,x Zoll. Diese Größe bietet gerade für ein Office-Notebook einen guten Kompromiss: noch klein und leicht genug um transportiert zu werden. Aber auch groß genug um problemlos ohne externen Monitor ab und zu arbeiten zu können. Da diese Notebookgröße den größten Marktanteil hat ist hier auch das Potenzial an Käufern von leisen Notebooks am größten. Und natürlich ist es wesentlich einfacher (und damit billiger) Punkt eins zu erfüllen, wenn das Notebook nicht 13 oder 14 Zoll groß ist.

3.  Effizienter Prozessor
Zur Zeit (August 2013) perfekt: Prozessor Intel Core i7-4650U, i7-4550U, Core i7-4500U. Die mit besonders niedriger Spannung betriebenen CPUs sind ausreichend leistungsfähig für Büroarbeiten und besitzen eine leistungsfähige integrierte Grafikkarte (HD Graphics 5000, bzw. HD Graphics 4400 beim i7-4500U). Die Energieeffizienz ist hervorragend und der Kühlungsbedarf für solch leistungsfähige Prozessoren mit 15 Watt TDP sehr gering.

4. ausgefeilte Lüftersteuerung
a) Die Lüftersteuerung muss in der niedrigsten Stufe leiser werden. Dies kann durch Punkt 1 erreicht werden.
b) Es muss mehr Lüfterstufen geben um den persönlichen Präferenzen des einzelnen Nutzers (siehe unten) besser Rechnung tragen zu können. Die  jeweiligen Profile sollen dann aber nicht jede Stufe durchlaufen, sondern die individuelle Auswahl aus den zur Verfügung stehenden Stufen erlauben.
c) Lüfter darf nicht häufig die Geschwindigkleit wechseln
d) Geschwindigkeitswechsel sollte langsam erfolgen um ein Aufheulen zu vermeiden
e) Die Schwellenwerte für die ersten Stufendes Lüfters sollen nicht sofort bei sehr kurzem Überschreiten wirksam werden. Man könnte zum Beispiel mit Mittelwerten etwas längerer Zeitintervalle (mehrere Sekunden) arbeiten. Erst bei höheren CPU Temperaturen sollte der Lüfter direkt bei Überschreiten einer bestimmten Schwelle reagieren um Schaden zu vermeiden.

5. flexible, gut konfigurierbare Lüftersteuerung
Die Steuerung muss einfach – aber auf Wunsch auch detailiert – konfigurierbar sein. Einerseits sind die Nutzungen (bei bürotypischen Arbeiten) verschiedener Nutzer sehr unterschiedlich, so dass im einen Extrem der Nutzer goße Pausen macht und der CPU die Möglichkeit zur Abkühlung, im anderen Extrem (etwa durch Nutzung von Feeds oder Webseiten mit wechselnden Inhalten, Abarbeiten von Routinearbeiten ohne große Denkpausen) eine konstante Last erzeugt wird. Durch Anbieten verschiedener Profile kann der Nutzer den Modus finden, der für ihn am geeignetsten ist.
Konkret hängt dies auch von den Präferenzen ab.  Der eine bevorzugt möglichst lange komplett lautlos zu arbeiten und dann den Prozessor kräftig und vergleichsweise kurz herunterzukühlen (während man sich etwa einen Kaffee holt). Der andere findet es am besten, dass – wenn es nicht anders geht – der Lüfter extrem leise dauerhaft läuft.

Dass heisst es sollten deutlich unterschiedliche fertige Profile angeboten, mit denen der Anwender einfach testen kann, ob er eine für sich gute Lautstärkecharakteristik erzielen kann.
Darüberhinaus sollte in einem vom Hersteller als unkritisch angesehenen Temperaturbereich, die Möglichkeit geschaffen werden über eine grafische Benutzerschnittstelle, Temperaturschwellenwerte und zugehörige Lüfterstufen selbst zu bestimmen um bei Bedatrf eine noch genauere Anpassung an die eigenen Bedürfnisse erreichen zu können.

6. kein ultraschlankes Design
Sicherlich sind einige Notebooks, wie das Apple MacBook Air oder die neue Klasse der „Ultrabooks“ optisch faszinierend. Andererseits wird der räumliche Spielraum für Optimierungen hinsichtlich der Lautstärke zu stark eingeschränkt. Wäre aber soviel Elan wie beim Wettrennen um das flachste Notebook bei der Entwicklung für ein lautloses Notebook im Spiel, wäre es schon sehr lange Realität. Liegen die Marketingabteilungen hier komplett richtig? Der Markt für lautlose Modelle wird aus meiner Sicht deutlich unterschätzt. Wenn das Gehäuse etwas dicker und größer sein darf – elegant kann es ja trotzdem sein – ist die Realisierung eines im Officebetrieb lautlosen Konzepts einfacher und günstiger und damit ergeben sich wiederum bessere Marktchancen.

7. idealerweise integrierter außenliegender Kühlkörper
Deutlich einfacher dürfte ein lautloses Notebook zu realiseren sein, wenn die Wärme zusätzlich direkt über Heatpipes an einen externen Kühlkörper abgegeben wird. Um auch im zugeklappten Zustand (Standard im Desktop-Replacement-Betrieb) außen zu liegen sollte der/die Kühlkörper (mit geripptem Alu-Profil) hinter den Scharnieren befinden. Um Verbrennungen zu vermeiden sollten der Kühlkörper mit (nicht verbundenen Querstreben) abgedeckt sein. Ganz außen und in der Mitte wären nicht Kühlkörper-Bereiche , die als Auflager für die dünnen Querstreben dienen können, dazwischen könnten die Kühlkörper angeordnet sein. Dell etwa hat(te) mit dem Vostro V131 bereits ein Modell mit vorgezogenen Scharnieren im Angebot. Ein solches Design wäre eine gute Grundlage für die dargestellte Kühlkörper-Integration.
Ggf. wäre auch die Anbringung von Kühlkörpern an der Seite sinnvoll.  Allerdings würde dann Platz für Schnittstellen verloren gehen. Wenn eine Dockingstation vorhanden ist relativiert sich das aber wieder.

Ich bin gespannt, ob die aus meiner Sicht klaren Möglichkeiten für lautlose Officegeräte von einem der Massenhersteller in Zukunft genutzt werden.